Kampf gegen illegale Ferienvermietung verschärft
03.11.2024 – Auf den Balearen brodelt es: Schätzungen zufolge könnten über 200.000 Wohnungen illegal an Urlaubsgäste vermietet werden, die meisten davon ohne erforderliche Lizenz. Marta Vidal, die zuständige Stadträtin für Wohnen, hat bereits vor Monaten auf dieses wachsende Problem hingewiesen. Nun reagiert die balearische Regierung mit harten Maßnahmen.
Allein in den letzten beiden Sommermonaten, August und September, deckten Inspektoren des Inselrats in Palma mehrere Fälle auf, die das Ausmaß des Problems deutlich machen. Drei Wohngebäude in der Hauptstadt wurden kontrolliert, und fast 30 Apartments, die ohne Genehmigung an Touristen vermietet wurden, kamen ans Licht. Die Konsequenzen sind empfindlich: Für die Eigentümer dieser illegalen Ferienwohnungen wurden Bußgelder von über 2,5 Millionen Euro verhängt. Das deutet auf eine wachsende Entschlossenheit der Behörden hin, den Immobilienmarkt auf Mallorca zu regulieren.
Die balearische Regierung sieht in diesen Strukturen mehr als nur individuelle Verstöße gegen das Vermietungsrecht. Sie spricht inzwischen von mafiösen Netzwerken und Scheinfirmen, die gezielt Gesetzeslücken nutzen, um gewinnbringend zu operieren. Dabei werden die Mieterrechte und der legale Wohnungsmarkt massiv beeinträchtigt. Auch für die lokale Bevölkerung führt dies zu spürbaren Folgen, da Mietpreise steigen und Wohnraum in den Stadtzentren knapper wird.
Um dieser Entwicklung nachhaltig entgegenzuwirken, plant die Balearenregierung, mehr Mittel aus der Touristensteuer für die Kontrolle des Marktes zu verwenden. Diese Steuer, die ursprünglich zur Förderung nachhaltiger Projekte eingeführt wurde, soll nun teilweise dafür eingesetzt werden, eine faire und regulierte Wohnsituation auf der Insel zu gewährleisten.
Mallorca steht mit diesen Maßnahmen vor der Herausforderung, das touristische Wachstum mit dem Bedarf der lokalen Bevölkerung in Einklang zu bringen. Die Regierung will signalisieren, dass sie bereit ist, gegen illegale Strukturen vorzugehen und so langfristig Wohnraum zu schützen und das Vertrauen der Einwohner in die Marktaufsicht zurückzugewinnen.