Urlaub auf Mallorca zu Zeiten von Corona – ein Selbstversuch

Schon lange gärte in uns die Sehnsucht, endlich wieder auf die geliebte Insel zu reisen; endlich dem täglichen Einerlei zu Hause, gekoppelt mit schlechtem Wetter und wachsender schlechter Laune während des Corona-Lockdowns, zumindest mal eine Woche zu entfliehen.
Sollten wir uns trauen? War das nicht alles zu kompliziert mit Covid-Tests und zusätzlichen Formularen? Nicht zu vergessen der Shitstorm, der gegen die „Mallorca-Flüchtlinge“ geführt wurde. Egal, wir wollten einfach wieder hin. Die konstante Inzidenzzahl von unter dreißig und die strengen Corona-Regeln auf Mallorca sprachen einfach dafür, es wirklich zu tun.

Also haben wir es wahr gemacht. Gebucht haben wir diesmal „voll pauschal“ mit der TUI, eine Woche an die Playa de Palma, Abflug am 19. April. Insbesondere der „Corona-Versicherungsschutz“ des Veranstalters reizte uns…

In der Zeit vorher stieg die Vorfreude täglich – aber auch die Sorge: Klappt das alles? Was müssen wir beachten?

Was muss man für den Hinflug beachten?

Um nach Mallorca einreisen zu dürfen, benötigt man zurzeit einen PCR-Test, der nicht älter 72 Stunden ist. Da unser Flieger montags sehr früh von Düsseldorf starten sollte, haben wir uns entschieden, den Test samstagmorgens am Flughafen zu machen, da dieser dort preiswerter als manch anderer PCR-Test ist und wir uns sicher waren, dass dieser den Anforderungen entsprechen würde. Das hat auch wirklich gut funktioniert. Für 59 Euro haben wir einen Test gemacht, für den wir innerhalb von 24 Stunden das Ergebnis online bekommen sollten. Es lag uns aber sogar schon nach weniger als acht Stunden vor.

Erst 24 Stunden vor Abflug durfte man dann in den Flieger, in unserem Fall die TUIFly, einchecken. Hier bekamen wir dann die Sitzplätze zugewiesen und mussten zudem noch Angaben zu unserem aktuellen Gesundheitszustand machen. Mit den Nummern der Sitzplatzreservierung konnten wir danach online das „Spain Travel Health“ Formular ausfüllen. Hier mussten wir wieder Angaben zu unserem aktuellen Gesundheitszustand machen und den Flug mit den genauen Sitzplätzen eintragen. Zum Abschluss bekamen wir dann jeder einen QR-Code, den wir für die Einreise, neben dem PCR-Test, benötigten. Puh, das war schon ein wenig aufregend alles, aber im Nachhinein betrachtet, doch halb so wild.

Und dann ging es endlich am Montag um 5.50h los. Der Flieger war extrem leer. Während des gesamten Flugs mussten wir die Masken tragen. Da der Flug aber bekanntlich nicht so lange dauert, war das kein Problem für uns.

Am Flughafen Palma angekommen, wurde man im Flughafengebäude sehr gut geleitet und musste sowohl den QR-Code als auch den PCR-Test vorzeigen.

Endlich wieder da!

Spätestens in dem Moment, als wir aus dem Flughafengebäude traten, waren wir einfach happy wieder da zu sein.

Da wir für kleines Geld schon vorab ein Auto gemietet hatten, haben wir auf den Bustransfer zum Hotel mit der TUI verzichtet und wurden stattdessen mit einem Kleinbus von der Autovermietung nach Can Pastilla zur Mietstation gebracht. Den Ablauf kennen wir schon von unzähligen Mallorca-Besuchen. Wir haben es an der Mietstation aber noch nie so leer erlebt. So hatten wir auch sehr schnell unser Auto, um zu unserem Hotel, dem „Grupotel Acapulco Playa“ zu fahren.

Bei Ankunft im Hotel und als wir dann auf unserem Balkon standen und direkt auf Palmen und Meer schauten, wussten wir: „Das war die richtige Entscheidung“ – eine Woche Insel lagen vor uns.

Ausblick vom Balkon des Grupotel Acapulco Playa auf die Playa de Palma

Natürlich war dieser Urlaub in Corona-Zeiten komplett anders, als unsere bisherigen Mallorca-Urlaube. Es gilt komplette Maskenpflicht. Das heißt, man muss wirklich überall, theoretisch selbst beim Wandern, eine Maske tragen. Die Außengastronomie durfte, in der Woche, in der wir dort waren, bis 17.00h geöffnet haben. Am Tisch darf man natürlich die Maske absetzen. Es war für uns ein wunderschönes Gefühl, endlich draußen wieder einen Kaffee genießen zu dürfen. Ab 22.00h war Ausgangssperre. Aber damit konnten wir leben.

Im Hotel haben wir morgens und Abends von einem sehr guten Buffet gegessen. Die Hygienevorschriften wurden hier, wie überall, streng eingehalten.

Wir sind in der Woche viel über die Insel gefahren, haben traumhafte Wanderungen gemacht, waren in zwei Museen und fast alleine in der Kathedrale von Palma. Jeden Tag haben wir sehr genossen und viel mehr wertgeschätzt als in unseren bisherigen Urlauben.
Gleichzeitig waren wir aber auch erschreckt, dass die meisten Hotels geschlossen sind und an vielen die riesigen Plakate „SOS Tourisme“ hängen. Einige sahen aus, als würden Sie nie mehr öffnen, andere nutzen anscheinend diese Zeit für Renovierungen.

Trotz Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca, trauen sich die meisten Deutschen eben noch nicht, dort wieder Urlaub zu machen. Dies merkt der Tourismus und damit die gesamte Wirtschaft Mallorcas immer noch stark. Trotzdem hatten wir das Gefühl, dass die Menschen dort grundsätzlich wieder leicht optimistisch sind.

Der Rückflug

Für den Rückflug benötigten wir dann noch einen negativen Antigen-Test, der bei Einreise in Deutschland maximal 48 Stunden alt sein darf. Wir hatten gehört, dass dies in den Osterferien ziemlich chaotisch abgelaufen war. Das lag da aber wohl daran, dass diese Bestimmung zu dem Zeitpunkt recht neu war und zumindest in dieser Zeit doch mehr deutsche Touristen Urlaub auf Mallorca machten, als jetzt wieder.
Allerdings war unsere Unruhe wegen dieses Tests vollkommen unbegründet. Es haben sich viele Ärzte und kleine Kliniken inzwischen darauf eingestellt. Wir sind einfach zu dem „deutschen Ärztezentrum“ an der Playa de Palma gegangen. Dieses hat täglich – auch Sonntags – von 9 bis 13 Uhr geöffnet und bietet die Corona-Tests für 35 Euro an. Der Test lief dort absolut gut organisiert ab. Nach kurzer Wartezeit hielten wir am Sonntagmorgen dann einen Ausdruck unseres negativen Ergebnisses in den Händen. Somit stand dem Rückflug am Montag nichts mehr im Weg.

Mallorca-Urlaub in Zeiten von Corona – Unser Fazit

Der kurze Urlaub auf der Insel hat uns richtig gutgetan und uns auch wieder viel Motivation gegeben. Die Ein- und Ausreisebedingungen waren dann doch nicht so kompliziert, wie wir befürchtet hatten. Die Kosten für die Tests muss man natürlich mit einkalkulieren. Und wir wären gerne viel länger geblieben…