Die „Helmuts“ an der Playa de Palma

Ihr seid sicher auch schon mal am Strand entlang gebummelt und habt sie gesehen, die Jungs, die man hier auf Mallorca einfach die „Helmuts“ nennt. Wir sprechen von den Straßenhändlern, die am Strand unterwegs sind und alles Mögliche verkaufen – von Sonnenbrillen über T-Shirts bis hin zu Uhren. Sie sind irgendwie ein fester Bestandteil der Playa de Palma, nicht wahr? Viele von euch fragen sich vielleicht, wer diese Menschen sind und warum sie eigentlich am Strand unterwegs sind. Wir haben uns das Ganze mal genauer angeschaut.

Wer sind die „Helmuts“ überhaupt?

Der Name „Helmut“ ist natürlich nur ein Spitzname, den die deutschen Urlauber ihnen irgendwann mal gegeben haben. Eigentlich kommen die meisten dieser Verkäufer aus afrikanischen Ländern, oft aus Senegal oder Gambia. Sie sind hierhergekommen, um ein besseres Leben zu finden und ihre Familien zu unterstützen. Viele von ihnen haben eine lange und anstrengende Reise hinter sich und versuchen jetzt, sich mit dem Verkauf von Waren am Strand über Wasser zu halten. Es ist wirklich harte Arbeit, den ganzen Tag in der Hitze am Strand auf und ab zu laufen. Wir sehen sie oft mit großen Tüchern voller Sonnenbrillen oder Taschen, immer auf der Suche nach potenziellen Kunden.

Das Geschäft am Strand und der ganz eigene Humor

Ihr habt es bestimmt schon bemerkt, die „Helmuts“ sind fast überall. Sie tauchen auf, sobald die ersten Sonnenanbeter ihre Handtücher ausbreiten, und verschwinden erst, wenn die Sonne untergeht. Ihr Sortiment ist, wie gesagt, ziemlich vielfältig. Am beliebtesten sind gefälschte Marken-Sonnenbrillen, aber auch Tücher, Hüte und allerlei Krimskrams sind dabei. Manchmal kommen sie auch mit Kühlboxen voller kalter Getränke oder Bier vorbei, was an einem heißen Tag natürlich verlockend ist. Was aber wirklich auffällt, ist ihre freundliche, aber auch beharrliche Art. Sie sprechen euch oft direkt an und versuchen, ein kleines Gespräch zu beginnen, bevor sie ihre Ware anbieten.

Wir haben da auch schon so einiges erlebt. Viele von euch kennen bestimmt den Spruch „Du Hellmut, ich Dunkelmut“, den sie gerne mal bringen, um das Eis zu brechen. Das ist natürlich mit einem Augenzwinkern gemeint und zeigt, dass sie sich durchaus bewusst sind, wie sie hier wahrgenommen werden. Ein anderer Klassiker, den wir immer wieder hören, ist „Senegal, illegal, scheißegal, Wuppertal“. Das mag im ersten Moment etwas frech klingen, aber es fasst ihren Alltag, ihren Mut und ihre Entschlossenheit in einem Satz zusammen, der mit etwas Ironie und Selbstbewusstsein rüberkommt.

Und wisst ihr, was wir besonders lustig finden? Wenn sie ihre Ware anpreisen und sagen: „Heute billig, morgen teuer. 100 Jahre Garantie!“ Das ist natürlich total übertrieben, aber es ist ihr Weg, euch zum Lachen zu bringen und die Situation aufzulockern. Man weiß, dass es keine Garantie gibt, aber genau das macht den Spruch ja so charmant. Es ist dieser besondere Humor, der die Begegnungen mit ihnen oft so unvergesslich macht.

Was ihr wissen solltet

Eins ist uns ganz wichtig zu sagen: Der Verkauf dieser Produkte ist auf Mallorca eigentlich illegal. Die Polizei geht regelmäßig gegen diese Straßenhändler vor, und es kann vorkommen, dass ihr Zeuge einer Razzia werdet. Das ist meistens keine schöne Sache, denn die Verkäufer versuchen natürlich, ihre Ware zu schützen und schnell zu verschwinden. Wenn ihr etwas von ihnen kauft, unterstützt ihr zwar irgendwie ihren Lebensunterhalt, aber ihr solltet euch auch bewusst sein, dass ihr gefälschte Produkte kauft. Oftmals ist die Qualität nicht die beste, und wer weiß schon, ob die Sonnenbrillen wirklich einen UV-Schutz bieten? Also, wenn ihr euch entscheidet, etwas zu kaufen, dann macht das am besten, weil ihr die Person unterstützen wollt und nicht unbedingt wegen der Qualität der Ware.

Wir finden, die „Helmuts“ sind ein Teil des Stranderlebnisses an der Playa de Palma, so oder so. Sie bringen nicht nur ihre Ware, sondern auch ein Stück ihrer Kultur und ihres Humors mit. Man muss einfach wissen, wer sie sind und was ihre Geschichte ist. Es ist mehr als nur ein fliegender Händler, der euch eine Brille verkaufen will – es ist der Versuch, sich ein besseres Leben aufzubauen, und das verdient unseren Respekt.