
Viele Immobilien werden nicht dauerhaft bewohnt
11.08.2025 – Mallorca sieht sich mit einem wachsenden Problem konfrontiert, das die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung bedroht. In immer mehr Gemeinden übersteigt die Anzahl der Ferien- und Zweitwohnungen die der dauerhaft bewohnten Häuser. Eine aktuelle Statistik zeigt, dass in 14 Orten der Insel, darunter beliebte Ziele wie Andratx, Santanyí und Ses Salines, aber auch in den malerischen Tramuntana-Dörfern, diese Entwicklung besonders ausgeprägt ist.
Die Zahlen sind alarmierend: In einigen der Dörfer, etwa in Fornalutx, Deià oder Banyalbufar, stehen Berichten zufolge bis zu zwei Drittel der Immobilien die meiste Zeit des Jahres leer. Dieser Trend macht es für Einheimische zunehmend schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden, da die Immobilienpreise durch die hohe Nachfrage von ausländischen Käufern und Investoren in die Höhe getrieben werden.
Obwohl die Regierung der Balearen das Problem erkannt und ein Programm zur Aktivierung von leerstehendem Wohnraum ins Leben gerufen hat, scheint dies bisher kaum Wirkung zu zeigen. Nach Angaben des Statistikamtes INE gibt es auf den Inseln über 100.000 unbewohnte Wohnungen, die das Potenzial hätten, die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt zu entspannen. Doch die Bemühungen, diese Immobilien wieder in den regulären Mietmarkt zu integrieren, stoßen offenbar auf große Hürden. Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen über die Nachhaltigkeit des aktuellen Tourismusmodells auf und wie die Balance zwischen den Bedürfnissen der Besucher und der lokalen Bevölkerung zukünftig gewahrt werden kann.